Alle wichtigen Informationen rund um AGM-Batterien
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Mit AGM Technologie ausgestattete Versorgungsbatterien sind multifunktional einsetzbare Stromspeicher, die neben einer Versorgung von Wohnwagen oder Booten ebenfalls für Starterbatterien geeignet sind. Diese AGM-Technologie verspricht zahlreiche Vorteile und Verwendungsmöglichkeiten.
Was ist eine AGM-Batterie?
Die Abkürzung AGM steht für „absorbent glass mat“. Der moderne Blei-Akkumulator basiert auf absorbierendem Glasvlies, dessen Elektrolyt vollständig gebunden ist und daher als elektrischer Leiter funktioniert. Als Elektrolyt wird in den Batterien mit Wasser verdünnte Schwefelsäure verwendet. Die aus saugfähigem Micro-Glas-Vlies bestehende Matte nimmt Schwefelsäure auf, um diese wie ein Schwamm festzuhalten. Dadurch entsteht ein kontinuierlicher Kontakt zwischen Platten und Elektrolyten, der die Grundlage für Zyklenfestigkeit bietet. Weil die Batterie so auslaufsicher ist und nicht gast, treten keine Rückzündungen auf. Aus dem Grund müssen beim Einbau in geschlossenen Räumlichkeiten keine Gasableitungen nach außen verlegt werden.
Gut zu wissen: Die ebenfalls als VLRA-Batterien bekannten Speicher nutzen für die Energiespeicherung chemisch-aktive Substanzen. Dieses Kernstück der Elektrode wird als Aktivmaterial bezeichnet. In positiven Platten setzt sich aktives Material aus Bleidioxid sowie in negativen Platten aus Bleischwamm zusammen. Bei geschlossenem Stromkreis funktionieren beide Materialien mit Schwefelsäure.
Für die Entladung gilt die Formel: PbO2 + Pb + 2H2SO4 = 2PbSO4 + 2H2O
Wie funktionieren AGM-Batterien?
In den Akkumulatoren ist ein Überdruckventil enthalten. Dieses Ventil löst bei einer starken Überladung aus. In diesem Fall wäre der Akku defekt. Deshalb ist es für eine gute Funktionsweise wichtig, dass die Ventile niemals stark überladen sind. Da die Akkus auch bei starken Vibrationen funktionieren, sind die Batterien ebenfalls für anspruchsvolle Einsatzszenarien wie auf Booten geeignet.
Die einer Batterie zugeordnete Ladekapazität informiert über die Menge elektrischer Ladung, die in den Akkus abgespeichert ist. So ist ein 12V-Bleiakku mit einer Ladekapazität von 75 Ah beispielsweise in der Lage, über 15 Stunden hinweg Strom von fünf Ampere zu bieten. Die AGM-Batterien funktionieren am besten, wenn diese von 50 bis zu 80 Prozent entladen werden, ohne dass der Speicher dabei an Kapazität durch schädliche Tiefentladung einbüßt.
Unser Tipp
Die Zahl der Lade-Entlade-Zyklen richtet sich nach der Lebensdauer. Bei einer konventionellen Nassbatterie beläuft sich die Lebensdauer auf 400 Zyklen. Ein hochwertiger AGM-Akku erzielt bei einer Entladung von 50 Prozent etwa 1.000 Zyklen. Entladungen von maximal 80 Prozent sind für die Akkumulatoren problemlos.
Wofür sind AGM-Batterien am besten geeignet?
Weil AGM Versorgungsbatterien hochstromfähig sind, können die Akkus ebenfalls für Photovoltaik- und Solaranlagen oder einen Betrieb von Wechseltrichtern genutzt werden. Wer oft mobil mit einem Camper unterwegs ist, profitiert für eine autarke Stromversorgung deutlich von den Batterien. Schließlich überstehen die Akkus längere Expeditionsreisen und halten ebenfalls rauen Bedingungen beim Wintercamping stand. Im Gegensatz zur Kälte reagieren die VLRA-Batterien auf Hitze allerdings empfindlicher. Dennoch kommen die Akkus für den Einsatz in Wohnmobilen, Motorrädern, Autos, Booten, Jetskiern oder Quads in Betracht. Zudem sind die Batterien für folgende Verwendungszwecke eine gute Wahl:
- für Autos mit Bremsenergierückgewinnung, Start-Stopp-System sowie Verbrauchern wie Klimaanlagen; gut geeignet für anspruchsvolle Kfz mit umfassender Ausstattung
- für Offrad-Bereich und auf Segelbooten (denn Batterie ist auch für Schräglagen geeignet)
- Stromversorgung für Wohnmobile und Boote mit Elektromotor
- für auf Kurzstrecken ausgelegte Autos; große Akkumulatoren unterstützen Fahrzeuge bei stark belastenden Startvorgängen
Unser Tipp
Wer eine AGM-Batterie optimal pflegen möchte, sollte auf maximale Langlebigkeit des Akkus achten. Deshalb ist es wichtig, Tiefentladungen sowie eine Nutzung bzw. Lagerung der Batterien im niedrigen Ladezustand zu vermeiden.
Die größten Vorteile von 12V-Akkus AGM-Technologie
Im Gegensatz zur klassischen 12V-Nassbatterie erzielen die weiterentwickelten Akkus eine dreifache Anzahl an Ladezyklen. Dieses hohe Leistungsvermögen ist eines der wichtigsten Kaufkriterien. Die lange Lebensdauer, starke Leistung sowie maximale Sicherheit bilden die Grundlage für zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Kann eine Nassbatterie nur zu etwa 50 Prozent entladen werden, darf die Kapazität von AGM-Batterien auf bis zu 80 Prozent genutzt werden. Dennoch sollte keine Tiefentladung entstehen. Alle wichtige Vorteile von AGM Batterien 100 Ah im Überblick:
Die größten Nachteile der AGM-Akkumulatoren
Im Vergleich zur Standard-Blei-Säure-Batterie ist eine AGM Versorgungsbatterie zwar etwas teurer. Da diese Batterien allerdings zyklisch stärker belastet werden können, wird dieser augenscheinliche Preisnachteil durch eine längere Lebensspanne relativiert.
Die größten Unterschiede zu Gel-und Lithium-Batterien
Im direkten Vergleich mit einer 12V-Gel-Batterie zeichnet sich 12V-AGM-Batterien durch einen vergleichsweise niedrigen Innenwiderstand aus. Deshalb können die Akkus innerhalb kurzer Zeitabstände größere Strommengen abgeben. Aus dem Grund sind die Gel-Akkus beispielsweise als Starterbatterie in Autos geeignet. Eine konventionelle Gel Batterie kommt in erster Linie für den Betrieb als Versorgungsbatterie zum Einsatz.
Während sich die Zyklenzahl der Gelakkus auf etwa 500 Zyklen beläuft, erzielen die wesentlich schneller aufladbaren AGM-Batterien ungefähr die doppelte Zyklenzahl. Im Gegensatz zur 12V-Lithium-Ionen-Batterie ist die Zykluslebensdauer zwar geringer. Doch dafür ist die Selbstentladung höher, verfügbare Kapazität geringer und das Gewicht wiederum höher. Die Lithium-Batterien eignen sich als optimale Speicherbatterie für Boote und Wohnmobile.